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Sensibilisierung

Austauschen, hinterfragen, verstehen und bewusst handeln.

Die Studie e-Inclusion zeigt: Entscheidend für digitale Teilhabe sind vor allem das Bewusstsein und die Haltung der Beteiligten. Viele Fachpersonen betonen, dass grundsätzliches Wissen fehle und gezielte Sensibilisierung nötig sei. Oft führt Sensibilisierung zu einem «Aha-Erlebnis» und weckt Interesse.

Digitale Teilhabe beginnt im Kopf. Zwar ist das gesellschaftliche Bewusstsein für Inklusion gewachsen, doch für viele Menschen ist das Thema noch immer schwer greifbar:

«Ob das gut geht oder nicht, hängt auch damit zusammen, ob es in der obersten «Die Leute, die nicht betroffen sind, sind nicht so nah an dem Thema und nicht so sensibilisiert.»
verantwortliche Person für Schulungen und Sensibilisierung, Behindertenverband

Gezielte Sensibilisierung macht Bedürfnisse von Lernenden mit Behinderungen (LmB) sichtbar, baut Ängste ab und überwindet Vorurteile. Hier zeigt die Studie auch positive Entwicklungen: Durch konkrete Erfahrungen mit LmB hat sich die Haltung vieler Mitarbeitender verändert – ein Effekt, den auch Betroffene wahrnehmen:

«Meiner Meinung nach sind sie jetzt bereit, gewillter, auch andere Personen, andere Studierende mit Behinderungen zur Ausbildung zuzulassen. Aufgrund der positiven Erfahrung, die sie mit mir gemacht haben.»
Lernende mit Sehbehinderung, Weiterbildung

Die folgenden Anregungen zeigen, wie die Sensibilisierung gelingen kann:

Bewusstsein für Chancen und Herausforderungen digitaler Teilhabe schaffen

Bieten Sie Schulungen z. B. für Lehrende, Supportpersonal und Leitung an. Verankern Sie Barrierefreiheit in Weiterbildungen zu Didaktik, Unterrichtsgestaltung, Plattformen und Lernmanagementsystemen. Praxisnahe Schulungen, interaktive Workshops und konkrete Beispiele fördern ein gemeinsames Grundverständnis, schärfen das Bewusstsein für unterschiedliche Bedarfe und vermitteln Handlungssicherheit.


Barrieren erlebbar machen

Geben Sie Mitarbeitenden die Möglichkeit, digitale Barrieren selbst zu erfahren, z. B. durch das Ausprobieren von assistiven Technologien. Lassen Sie Lernmaterialien mit einem Screenreader testen oder Suchanfragen mit Eingabebeschränkungen durchführen. So wird das Thema greifbar und das Interesse an wirksamen Massnahmen wächst.


Perspektiven von Betroffenen aktiv einbeziehen

Nutzen Sie die Erfahrungen und Kompetenzen von LmB in Schulungen und Workshops. Persönliche Einblicke wirken stärker als theoretisches Wissen und motivieren für wirksame Massnahmen. Verwenden Sie auch in Ihrer Kommunikation authentische Erfahrungen – etwa indem Sie «mit Geschichten wirken».


Haltungen hinterfragen

Fördern Sie eine offene Auseinandersetzung mit Vorurteilen gegenüber LmB im Bildungsalltag und bei beruflichen Perspektiven. Thematisieren Sie einschränkende Annahmen und schaffen Sie Raum für Reflexion und Austausch. So entsteht eine Kultur, die Vielfalt anerkennt und Barrieren abbaut – auch in den Köpfen!


Lehrende für ihre Schlüsselrolle sensibilisieren

Lehrende prägen die digitale Teilhabe durch die Gestaltung Ihrer Bildungsangebote entscheidend mit. Sensibilisieren Sie sie gezielt für ihre Rolle als Ermöglicher:in. Wenn Lehrende diese Verantwortung anerkennen, steigt die Motivation, Barrierefreiheit in der Praxis umzusetzen.
Hinweis: Die Big Five der digitalen Zugänglichkeit eignen sich, um das Thema zu vermitteln, zu sensibilisieren und ein praxisrelevantes Verständnis zu fördern.


Externe Expertise gezielt einbinden

Wenn spezifisches Knowhow zur digitalen Teilhabe fehlt, ziehen Sie Fachstellen hinzu. Sie bringen Wissen ein, unterstützen bei der Konzeption und bei der Durchführung von wirksamen Sensibilisierungsmassnahmen.

Hinweis: Weitere Anregungen zum Thema «Externe Expertise und fachliche Beratung» finden Sie hier.


Gemeinsam sensibilisieren

Vernetzen Sie sich mit anderen Bildungsorganisationen, um gemeinsam für die digitale Teilhabe zu sensibilisieren. Dies spart Ressourcen, schafft Synergien und eröffnet den Zugang zu erprobten Lösungen. Der Blick über die eigene Organisation hinaus regt an und macht Mut zur Umsetzung. Gleichzeitig stärkt sie das Bewusstsein, dass digitale Teilhabe eine gemeinsame Aufgabe ist – mit ähnlichen Herausforderungen, aber auch mit inspirierenden Ansätzen.


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