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Digitale Kompetenzen

Digitale Tools entdecken, ausprobieren und gezielt einsetzen.

Digitale Kompetenzen (vgl. Orientierungsrahmen IKT des SBFI) sind ein zentraler Schlüssel für die erfolgreiche Teilhabe an Bildung und Arbeitsmarkt – das belegt die Studie e-Inclusion. Allerdings sind digitale Kompetenzen nicht selbstverständlich: Bildungsorganisationen müssen sie bei Lernenden und Mitarbeitenden gezielt fördern. Lernende mit Behinderungen (LmB) sollten besonders gefördert werden, damit sie die Chancen der Digitalisierung für mehr Teilhabe nutzen können.

Auch Lehrende benötigen Unterstützung bei Fachwissen und Didaktik, um digitale Tools sinnvoll einzusetzen:

«Also, ich würde sagen, es bräuchte schon etwas mehr Fachwissen über Medienkompetenz, jetzt im Hinblick auf Chancen und Risiken. Aber ich glaube, es ist eben auch eine Frage der Didaktik: Wie kann ich das für den Unterricht herunterbrechen?»
Lehrperson, Praktische Ausbildung Schweiz PrA

Rund 80 % der Fachpersonen sehen im Einsatz digitaler Tools grosse Chancen für die Bildung, da Inhalte individuell angepasst (z.B. Schwierigkeitsgrade, Lernwege) und barrierefreie Zugänge geschaffen werden können.

Im Folgenden finden Sie Anregungen, mit denen Sie die digitalen Kompetenzen aller Beteiligten gezielt stärken können, um die Potenziale der Digitalisierung für eine inklusive Bildung zu nutzen:

Potenziale erkennen und nutzen

Erkunden Sie systematisch, welche digitalen Kompetenzen bei Mitarbeitenden und Lernenden bereits vorhanden sind und wo Entwicklungsbedarf besteht. So können Förderangebote bedarfsgerecht und praxisnah (weiter)entwickelt werden.


Digitale Grundkompetenzen fördern

Bieten Sie Mitarbeitenden und Lernenden gezielt Möglichkeiten zum Erwerb digitaler Grundkompetenzen an. Dazu gehören Schulungen, die für Bildungsalltag und Arbeitsmarkt relevant sind, etwa zum Kennenlernen gängiger digitaler Tools oder zum Auf- und Ausbau digitaler Fähigkeiten.


Kompetenz für assistive Technologien fördern

Für LmB ist der kompetente Umgang mit assistiven Technologien (AT) eine grundlegende Fähigkeit zur Stärkung ihrer Selbstständigkeit und Teilhabe. Schulen Sie Supportpersonal gezielt, damit es LmB bei der Auswahl und Nutzung von AT unterstützen kann. Falls das nötige Know-how intern nicht vorhanden ist, ziehen Sie externe Fachstellen hinzu oder stellen Sie Kontakt zu spezialisierten Beratungsangeboten her.


Digitale Selbstständigkeit stärken

Unterstützen Sie Mitarbeitende und Lernende dabei, barrierefreie digitale Tools eigenständig auszuwählen, anzuwenden und sinnvoll in ihren Bildungsalltag zu integrieren. Berücksichtigen Sie dabei individuelle Bedarfe. So entwickelt jede:r einzelne digitale Handlungskompetenz und kann den eigenen Bildungsalltag selbstbestimmt gestalten.


Digitale Tools sensibel vermitteln

Stellen Sie sicher, dass Weiterbildungen zu digitalen Tools stets auch die Sensibilisierung für die Bedarfe von LmB umfassen. So erwerben Mitarbeitenden nicht nur technisches Wissen, sondern zugleich auch das Bewusstsein für Barrierefreiheit und digitale Teilhabe.

Hinweis: Die Big Five der digitalen Zugänglichkeit eignen sich gut, um das Thema zu vermitteln, zu sensibilisieren und ein praxisrelevantes Verständnis zu fördern.


Digitale Tools didaktisch sinnvoll einsetzen

Befähigen Sie Lehrende durch interne oder externe Weiterbildungen, damit sie digitale Technologien methodisch durchdacht, didaktisch sinnvoll und barrierefrei einsetzen können. So lassen sich Unsicherheiten abbauen und digitale Kompetenzen stärken – und Lehrenden sind motiviert, digitale Tools bedürfnisorientiert einzusetzen.


Peer-Netzwerke für Lernende mit Behinderungen fördern

Unterstützen Sie den Aufbau von Peer-Gruppen, in denen Lernende Wissen, Erfahrungen und Strategien im Umgang mit digitalen Technologien und Barrieren austauschen können. So stärken sie sich gegenseitig beim Ausbau ihrer Kompetenzen und Selbstständigkeit.


Niederschwellige Unterstützung anbieten

Stellen Sie leicht zugängliche Angebote zur Nutzung digitaler Tools bereit, z. B. praxisorientierte Einführungen, Handreichungen und kurze Video-Tutorials. Achten Sie darauf, dass alle diese Angebote barrierefrei und auch mit unterschiedlichen Vorkenntnissen nutzbar sind. So erhalten alle unkompliziert Hilfe.


Ansprechpersonen benennen

Kommunizieren Sie klar, an wen sich Lernende und Mitarbeitende bei Fragen oder Problemen wenden können. Weisen Sie in Einführungsanlässen und -unterlagen oder online darauf hin. So fühlen sich Lernende und Mitarbeitende bei Herausforderungen nicht alleingelassen.


Kompetenzförderung verankern

Sorgen Sie bei der Digitalisierung von Bildungsangeboten für ausreichende personelle, zeitliche und finanzielle Ressourcen. Planen Sie neben dem barrierefreien Ausbau digitaler Infrastruktur auch die kontinuierliche Qualifizierung der Mitarbeitenden und Unterstützungsstrukturen für Lernende ein. Nur so können digitale Kompetenzen nachhaltig gestärkt werden.


Vernetzung fördern

Knüpfen Sie Kontakte zu anderen Bildungsorganisationen, um Erfahrungen, Materialien und Best Practices zur Förderung digitaler Kompetenzen auszutauschen. Kooperieren Sie bei der Entwicklung von Schulungen, digitalen Lernressourcen und Unterstützungsangeboten. So profitieren alle Beteiligten voneinander, Ressourcen werden effizient genutzt, die Umsetzung einer inklusiven digitalen Transformation wird nachhaltig gestärkt.


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