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Digitale Teilhabe ist eine gemeinsame Aufgabe

Die Verantwortung für digitale Teilhabe liegt nicht allein bei Bildungsorganisationen. Auch Bildungspolitik, Interessens- und Behindertenverbände, Lehrmittelverlage, Softwareentwicklung, Berufsverbände und die Invalidenversicherung (IV) müssen aktiv mitwirken, damit digitale Teilhabe gelingt.

Strategische Weichenstellung für eine inklusive digitale Transformation

Ohne Ressourcen keine Umsetzung, ohne Qualitätskriterien keine zielgerichtete Entwicklung und ohne Monitoring keine gezielte Verbesserung. Um die digitale Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen (LmB) nachhaltig zu stärken und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, sind bildungspolitische Aktivitäten in folgenden Bereichen erforderlich:

  • Ressourcen für die digitale Teilhabe bereitstellen: Setzen Sie sich dafür ein, dass ausreichende finanzielle und personelle Mittel zur Förderung digitaler Teilhabe von LmB in der Berufsbildung zur Verfügung stehen. Diese Aufwendungen sind als Investition zu verstehen, die langfristig Kosten spart.
  • Barrierefreiheit als Qualitätskriterium verankern: Machen Sie Barrierefreiheit zum verbindlichen Kriterium für die Anerkennung, Finanzierung und Unterstützung von Angeboten in der Berufsbildung. So wird sie zum strategischen Vorteil, treibt die systematische Entwicklung inklusiver Bildungsangebote voran und verbessert die gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt.
  • Nationales Monitoringsystem für Barrierefreiheit einrichten: Arbeiten Sie auf ein schweizweites Monitoring hin, das die Zugänglichkeit von Lern-, Prüfungs-, Selektions-, Kommunikations-, Informations- und Verwaltungsinfrastrukturen erfasst. Damit lassen sich Barrieren systematisch identifizieren und Massnahmen zur Verbesserung digitaler Teilhabe gezielt einleiten. Die Resultate sollten öffentlich zugänglich sein.
    Hinweis: Weitere Anregungen zum Thema «Externe Expertise und fachliche Beratung» finden Sie hier.

Expertise bündeln, aktiv werden

Interessens- und Behindertenverbände können die digitale Teilhabe auf mehreren Ebenen vorantreiben: von der Überprüfung und Bewertung digitaler Infrastruktur über die operative Unterstützung bis hin zur politischen Einflussnahme.

  • Expertise bereitstellen: Bieten Sie Bildungsorganisationen Ihr Fachwissen und Ihre Beratung zur Stärkung digitaler Teilhabe an. Dies kann durch Schulungen, Workshops oder durch die Bereitstellung von Best Practices geschehen. So unterstützen Sie die konkrete Umsetzung von inklusiver digitaler Bildung.
  • Betroffene befähigen und unterstützen: Ermutigen und befähigen Sie Ihre Mitglieder, digitale Barrieren offen anzusprechen und ihre Bedürfnisse aktiv zu kommunizieren. Sensibilisieren Sie sie für ihre Rechte und Möglichkeiten im Bildungsbereich: Nur wer die eigenen Ansprüche kennt, kann sie auch einfordern!
  • Monitoring und Transparenz schaffen: Beteiligen Sie sich aktiv an der Überprüfung und Bewertung der digitalen Angebote von Bildungsorganisationen. Veröffentlichen Sie die Ergebnisse und geben Sie konstruktives Feedback, um Transparenz zu schaffen und zur kontinuierlichen Verbesserung beizutragen.
  • Politischen Einfluss nehmen: Setzen Sie sich auf bildungspolitischer Ebene für die Verankerung von Barrierefreiheit als Qualitätsstandard und für die Bereitstellung entsprechender Ressourcen ein. Nehmen Sie gezielt Einfluss, damit Gesetze und Richtlinien zur digitalen Teilhabe im Bereich der Bildung umgesetzt werden.
  • Zukunftsfähige Lehrmittel und Software sind barrierefrei: Verlage und Entwickler:innen tragen die zentrale Verantwortung, digitale Teilhabe zu ermöglichen, indem sie ihre Produkte von Anfang an für alle zugänglich gestalten.
  • Barrierefreiheit von Anfang an integrieren: Berücksichtigen Sie international anerkannte Standards (z. B. WCAG) bereits in der Konzeption. So schaffen Sie gleichberechtigten Zugang, vermeiden aufwendige Nachbesserungen und machen Ihre Produkte zukunftsfähig.
  • Vielfältige Nutzung ermöglichen: Bereichern Sie Ihre Produkte durch gezielt eingesetzte multimediale Formate (Videos, Audios, interaktive Elemente) und flexible Funktionen wie Text-to-Speech oder anpassbare Oberflächen. Dies eröffnet vielfältige Lernwege und berücksichtigt individuelle Bedürfnisse.
  • Usability sicherstellen und Support bieten: Beziehen Sie Menschen mit Behinderungen in Tests ein. Machen Sie transparent, welche Produkte barrierefrei sind, und stellen Sie verständliche Anleitungen und Support bereit.

Fit für digitale Teilhabe

Digitale Teilhabe braucht Kompetenzen – in ihrer Aus- und Weiterbildung müssen Lehrende gezielt darauf vorbereitet werden.

  • Professionalisierung für eine barrierearme, digitale Zukunft: Integrieren Sie digitale Teilhabe in alle Phasen der Aus- und Weiterbildung.
  • Sensibilisierung für Chancen und Herausforderungen digitaler Teilhabe: Sensibilisierung gehört zum unverzichtbaren Bestandteil pädagogischer Professionalität und baut Vorurteile ab. Vermitteln Sie Beispiele gelingender Praxis.
    Hinweis: Die Big Five der digitalen Zugänglichkeit eignen sich, um das Thema zu vermitteln, zu sensibilisieren und ein praxisrelevantes Verständnis zu fördern.

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