Ressourcen und Finanzierung
Gezielter Einsatz. Nachhaltige Wirkung.

Die Digitalisierung hat das Potenzial, Bildungsangebote flexibler und zugänglicher zu machen. Doch wie die Studie e-Inclusion zeigt, wird dieses Potenzial bisher kaum ausgeschöpft. Gründe dafür sind fehlendes Wissen, mangelnde Bereitschaft, fehlende Ressourcen. Viele Bildungsorganisationen sehen die Digitalisierung eher als zusätzliche Belastung statt als Chance für Teilhabe.
«Es sind alle belegt mit anderen Themen und wenn digitale Teilhabe nirgends ein Gefäss hat, wo sie dann auch mit Stunden abgegolten werden darf, dann ist es schwierig, ein Engagement in diese Richtung zu verlangen. Also die Rahmenbedingungen sind sehr wichtig und auch, dass Lehrpersonen die Möglichkeiten haben, sich in diese Richtung weiterzubilden.»Fachperson im Bereich Supported Education
Fachpersonen betonen: Fehlende finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen bremsen die digitale Teilhabe. Ressourcen sind jedoch nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Investition in Qualität und Zukunft der Bildung zu begreifen. Damit sich der Aufwand langfristig lohnt und nachhaltig wirkt, sind Ressourcenzusagen der Bildungspolitik und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Bildungsorganisationen notwendig.
So können Bildungsorganisationen ihre Ressourcen gezielt einsetzen können, um digitale Teilhabe nachhaltig zu stärken:
Digitale Teilhabe als Investition verstehen
Betrachten Sie die Förderung digitaler Teilhabe nicht als Mehraufwand, sondern als strategische Investition. Eine proaktive Haltung, die Barrierefreiheit von Anfang an berücksichtigt, macht Ihre Angebote zugänglicher und minimiert langfristig die Kosten für nachträgliche Anpassungen.
Ressourcen für Massnahmen und Strukturen bereitstellen
Stellen Sie für alle Beteiligten– von Lehrenden bis zum Support – finanzielle, personelle und zeitliche Mittel bereit. Damit schaffen Sie die Grundlage für teilhabefördernde Massnahmen und zur Verankerung von stabilen Strukturen (z.B. eines Kompetenzzentrums oder einer Arbeitsgruppe/Ansprechperson für digitale Barrierefreiheit).
Hinweis: Weitere Anregungen zum Thema «Unterstützung und Nachteilsausgleich» finden Sie hier.
Anfänglichen Mehraufwand abdecken
Anfänglich erfordert die Entwicklung von barrierefreien Bildungsangeboten mehr Zeit für Einarbeitung, Austausch, Reflexion und Gestaltung. Berücksichtigen Sie diesen Mehraufwand, besonders für die Lehrenden. Wenn ihnen ausreichend Zeit zur Verfügung steht, empfinden sie die Umsetzung der digitalen Teilhabe nicht als zusätzliche Last, und ihr Engagement steigt.
Hinweis: Weitere Anregungen zum Thema «Lernmaterialien, Unterricht und Prüfungen» finden Sie hier.
Ressourcen für Sensibilisierung sichern
Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten für digitale Teilhabe sensibilisiert werden. Setzen Sie gezielt Ressourcen ein für Schulungen zu Barrierefreiheit, Awareness-Workshops und Austauschformate. Nur wenn Sensibilisierung strukturell und finanziell abgesichert ist, kann sie nachhaltig wirken.
Hinweis: Weitere Anregungen zum Thema «Sensibilisierung» finden Sie hier.
Externe Expertise und fachliche Beratung budgetieren
Planen Sie Mittel für den Einbezug externer Fachstellen ein, etwa für Barrierefreiheit, didaktische Beratung oder technische Unterstützung. So sichern Sie die fachlich fundierte Umsetzung digitaler Teilhabe und die Einhaltung relevanter Standards.
Hinweis: Weitere Anregungen zum Thema «Externe Expertise und fachliche Beratung» finden Sie hier.
Ressourcen durch Kooperationen sichern
Vernetzen Sie sich mit anderen Bildungsorganisationen. So lassen sich zum Beispiel Finanzierungslücken schliessen, Synergien nutzen (z. B. Gemeinsam Sensibilisieren) sowie Expertise und barrierefreie Lösungen gemeinsam beschaffen. Kooperation spart Kosten und beschleunigt die Umsetzung!
Faire Honorierung von Lernenden mit Behinderungen (LmB)
Beziehen Sie LmB als Expert:innen digitaler Teilhabe aktiv ein und honorieren Sie ihre Beiträge angemessen. Das ist ein deutliches Zeichen von Wertschätzung, sichert praxisnahe Expertise und fördert eine partizipative Organisationskultur.